Vereinschronik

Die Gründung des KKSV erfolgte am 3. Dezember 1927. Es erschienen in der Gastwirtschaft Vahlbusch 27 Interessenten. Entstanden ist die Vereinsgründung wohl vor allem durch Mitglieder des örtlichen Krieger- und Gesangvereins. Die Kriegervereine schossen ja damals schon örtlich verschieden ab 1823 mit Karabinern und 1925 mit KK-Gewehren (Erinnerungen Wilhelm Rüngeling).

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Gewählt wurde Willi Pauche zum Vorsitzenden, Albert Beuermann zum Schießleiter und Hermann Köhler zum Kassenwart. Es wurden auch Mitgliedsbeiträge erhoben um Munition und Scheiben kaufen zu können. Junge Leute konnten in der Regel erst nach der Lehre eintreten, da der Beitrag relativ hoch war und in der Lehre kein Lehrgeld gezahlt wurde. (Erinnerungen Wilhelm Rüngeling).

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Der Schießbetrieb wurde auf einem für heutige Verhältnisse notdürftig erstellten Schießstand auf dem Grundstück der Gaststätte Vahlbusch aufgenommen. Als Schießstand diente ein ehemaliges Backhaus, wobei die Wände eingeschlagen wurden und Nägel als Gewehrauflage dienten. Grundstück und Stand stellte also Gustav Vahlbusch zur Verfügung, der dann natürlich auch Vereinswirt war. Der Stand hatte auch kein Dach in der Deckung, so dass die Auswerter nach Regenschauern immer im Wasser standen. Die ersten Wettkämpfe wurden untereinander ausgeschossen und in der Regel ging es um Bierstiefel die gemeinschaftlich ausgetrunken wurden. Ehrenscheiben wurden nicht gekauft, sondern vom Gründermitglied Willi Hartmann selber bemalt.

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Trotz aller widrigen Umstände (ich denke an die Weltwirtschaftskrise 1928) nahm der Verein 1928 an den Kreismeisterschaften teil. Erste und zweite Mannschaft konnten sich jeweils einen 2. Platz sichern. Im Winter 1929/30 wurde das erste Gewehr − eine Hindenburgbüchse − zum Preis von 20 Reichsmark erworben. Die ersten Kreismeisterschaften in Dankelshausen fanden 1931 statt. Himmelfahrt 1933 wurde erstmals ein Preisschießen veranstaltet zu dem auch die Nachbarvereine gerne kamen. Die Himmelfahrtschießen wurden bis 1939 jährlich durchgeführt.

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Durch den Ausbruch des 2. Weltkrieges wurde das Vereinsleben praktisch lahm gelegt. Mitglieder wurden zum Krieg eingezogen und das Himmelfahrtsschießen musste wegen Munitionsmangel eingestellt werden. Nach dem Krieg wurden Kriegervereine und Schützenvereine vorerst verboten.
Als wichtiger Abschnitt in der Geschichte des KKSV ist der 8. Februar 1953 zu nennen. Wieder waren es 26 Mitglieder die sich unter der Leitung von Erich Tank (damaliger Kreisvorsitzender) im Gasthaus Vahlbusch zu einer Wiedergründung eingefunden hatten.
Zur Information: Erich Tank hatte maßgeblich Anteil an der Widergründung. Er wurde deshalb auch Ehrenmitglied und der Erich Tank Pokal wird noch heute im Verein ausgeschossen.

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Im Mai 1954 wurde mit dem Bau eines neuen Schützenstandes begonnen. Die Schießanlage wurde ausgebaut und man hatte auch gleich Erfolg und wurde Kreismeister. Im Sommer 1954 feierte der Verein mit dem Gesangverein sein 1. Schützenfest. Der Termin lag genau mit der Fußballweltmeisterschaft zusammen und man hatte Sorgen das Zelt voll zu bekommen. Nach dem das Ergebnis der WM feststand war das Festzelt voll und es wurde ein voller Erfolg. Damit man die Schützen von den Sangesbrüdern unterscheiden konnte wurden von den Schützen Hüte angeschafft. Man hatte ja noch keine Uniform (Erinnerungen Wilhelm Rüngeling).

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1962 wurden erstmals zwei automatische Gehman Schießanlagen gekauft. Diese Anlagen sind auch heute noch in Betrieb. Diese Anschaffung war notwendig geworden weil die Sicherheit der Anzeigerdeckung nicht mehr gewährleistet war. In den folgenden Jahren musste der Schießstand wegen gravierender Sicherheitsmängel aufgegeben werden. Luftgewehrtraining war zwar noch möglich, KK-Schießen wurde aber auf den Schießständen der Nachbarvereine Niederscheden und Meensen durchgeführt.

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Da 1977 das 50 jährige Vereinsjubiläum anstand, entschloss man sich in einer Kraftanstrengung, zum Neubau einer Schießanlage. Erst als reine Schießanlage geplant, wurde schließlich noch ein Stockwerk draufgesetzt und eine Dorfgemeinschaftsanlage errichtet. Mit vereinter Kraft von Mitgliedern und Dankelshäusern entstand eine moderne Schießanlage. Hierbei unterstützte uns auch finanziell die Gemeinde Scheden und der Landkreis Göttingen. Rechtzeitig zum 50. Jubiläum wurde die Anlage feierlich eingeweiht. Auch wurde durch großzügige Spenden der Dankelshäuser eine neue Vereinsfahne angeschafft. Die Fahnenweihe konnte Erich Tank beim Jubiläum vornehmen. Die neu entstandene Schießanlage war bis dato einmalig im Kreisverband, so konnte nicht nur Luftgewehr, KK 50 m sondern auch Sportpistole und laufender Keiler geschossen werden.

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Man hatte jetzt ideale Trainingsmöglichkeiten, die der damalige 1. Vorsitzende Walter Koch nutzen konnte und unsere Jugend zu hohen sportlichen Leistungen brachte. Zur Erinnerung bringen möchte ich die Leistungen von Stefanie Koch, zweifache Landesmeisterin, Dritte der Deutschen Meisterschaft und schließlich als Höhepunkt der Gewinn der Weltmeisterschaft in Stavanger. An diese sportlichen Erfolge konnte der Verein bis heute leider nicht anknüpfen.

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Wenn man heute auf die Entwicklung unseres Vereins schaut, so sind die Probleme nicht weniger geworden. Immer mehr Lasten werden auf immer weniger Schultern getragen.
Es ist in unserer Medienwelt sehr viel schwieriger geworden, Jugendliche für eine Sportart zu begeistern, die ja nicht so eine Anziehungskraft wie Formel 1 oder Fußball hat. Auch können wir keine Alternative zu Computerspielen, Videos und Fernsehen aufzeigen. Dafür wird in unserem Sport weder gefoult noch gedopt. Jugendliche und Schüler finden in vielen Schützenvereinen eine soziale Gemeinschaft vor, die sich nicht ausschließlich um Schießsport oder Tradition bemüht. Heute bieten viele Vereine ein umfangreiches Freizeitangebot an. Vielfach ist dass das einzige in den kleinen Dörfern.

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